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Der Seestadt – Hero

aus der Rubrik: „Triathlon und seine Helden“

Das Leben schreibt schon besondere Geschichten und sorgt einerseits für besonders schöne Momente, legt einem aber manchmal durchaus gewaltige Steine in den Weg, welche uns vor besonders große Herausforderungen stellen die es zu bewältigen gilt. Über die Hintergründe beziehungsweise das „Warum“ lässt sich nur mutmassen. Ein kluger Kopf hat mal recht philosophisch dazu gemeint, dass es deswegen so passiert, damit wir motiviert und fast gezwungen werden diesen Herausforderungen gegenüberzutreten, sie zu meistern und so zur besten Version von uns selbst zu werden um das „Maxi-mum“ aus uns selbst herauszuholen.

Ist es nicht letztendlich genau dieser Ansatz, der viele von uns Triathleten und Triathletinnen dazu bewegt tagtäglich die Laufschuhe anzuziehen, sich auf Rad zu setzen oder in den Pool bzw. See zu springen um dort unzählige Trainingskilometer abzuspulen mit dem Ziel beim nächsten Bewerb einfach „ein bisschen schneller zu sein“, als beim letzten Bewerb, frei nach dem Slogan eines namhaften Sportartikelherstellers „Beat yesterday„? Klar möchten viele von uns beim nächsten Training oder Bewerb schneller sein als der Trainingsbuddy aber gerade dann, wenn man nicht zur Weltspitze zählt, sondern einfach „nur“ gern an Triathlons teilnimmt, geht es doch in erster Linie darum sich selbst zu verbessern und stets das Beste aus sich selbst herauszuholen und nur in zweiter Linie darum besser zu sein als jemand anderer. Das ist doch genau der Stoff, aus dem Helden stammen.

Der Seestadt Triathlon wird, im wahrsten Sinne des Wortes, von „Helden“ organisiert, nämlich von den „milliSPORTS Heroes„, der Age-Group-Fraktion des „Team milliSPORTS„. Auch wenn der Aufwand und das Organisationsgeschick der „Heroes“ sicherlich bemerkenswert ist, so wie der gesamte Seestadt Triathlon an sich, so hat uns doch eine Geschichte ganz besonders beeindruckt und daher möchten wir diese mit euch teilen. Es ist die Geschichte von Maxi Wolzt, dem „Seestadt-Hero“.

Maxi Wolzt hat, nach schwerer Krankheit in frühen Kinderjahren, eine wahrlich steinige Reise hinter sich. Anfänglich gebunden an einen Rollstuhl hat er den Glauben, die Hoffnung und vor allem den Kampf niemals aufgegeben und das Unmögliche möglich gemacht. Er hat sich zurück ins Leben geboxt und hart trainiert und so das allerbeste aus sich selbst herausgeholt. Den aktuellsten Meilenstein seiner Reise hat er im Rahmen des Seestadt Triathlons 2023 gesetzt als er dort, an der Seite seines Vaters, seinen ersten Triathlon unter tosendem Applaus und Anfeuerungsrufen der zahlreichen milliSPORT Heros und milliSPORT Youngstars sowie der zahlreichen anderen Anwesenden absolviert hat.

Wir können uns nur ausmalen wie hart und intensiv dieser Weg für ihn gewesen sein muss und haben ihn daher gebeten, diesen Tag und diese Reise aus seiner Sicht wiederzugeben. Die Geschichte und die Leistung sind in jeder Hinsicht bemerkenswert und dienen hoffentlich dazu, möglichst vielen Menschen ein perfektes Beispiel zu sein, was alles möglich ist, wenn man fest an sich glaubt, sich entsprechend seiner individuellen Möglichkeiten Ziele setzt und hart daran arbeitet diese Ziele auch zu erreichen.

Maxi wir sind stolz auf dich und hoffen dich noch bei vielen Bewerben am Strassenrand mit deiner Kamera, aber vor allem an der Startlinie und im Ziel zu sehen! Mach weiter so!


Hallo,
Mein Name ist Maximilian und ich habe den Seestadt Triathlon 2023 gefinished !! 

Ich hatte zwei sehr seltene Autoimmunkrankheiten, die meine Motorik komplett lahm legten. Jedesmal musste ich alle meine motorischen Fähigkeiten von Beginn an lernen und konnte am Ende sehr gut mit dem Rollstuhl manövrieren. Ich habe über die Jahre jede erdenkliche Therapie mit Erfolg durchlaufen (Ergo-, Physio-, Logo-, Psychotherapie etc.) und lernte zu kämpfen.

Am Spielplatz wurde ich von den meisten anderen Kindern geärgert, weil ich anders war und die es nicht verstehen konnten. Hannes (Polak, WTRV Sportdirektor), ein Arbeitskollege von meinem Papa, hat mir in seiner Freizeit im Donaupark das Laufen beigebracht. Anfangs war meine Ausdauer sehr eingeschränkt. Als mich mein Papa öfters zu Triathlon Veranstaltungen mitnahm, lernte ich die Millis kennen. Erst ließen mich Hannes & Milli beim Lauftraining mithelfen und Hindernisse aufstellen und einsammeln. Nach einiger Zeit wollte ich auch mitmachen und so gut werden wie die Athleten. Ich darf jeden Samstag bei den milliSPORTS Heroes das Lauftraining mitmachen und habe mit Andrea eine gute Trainingspartnerin gefunden. Hannes meinte im Winter, ich wäre nun reif für meinen ersten Triathlon. Zur Vorbereitung ging ich wöchentlich zum Lauftraining, fuhr mit dem Rad jeden Tag bei Schönwetter 15 km zur Arbeit und retour und ging einige Male schwimmen.

Hannes & Chief TO Bernhard (Huszar) ermöglichten mir den Start beim Seestadt Triathlon, mit Papa als Begleitung.

Kurz vor dem Start war ich supernervös und mir wurde sogar schlecht. Zum Rennen kamen Mama und viele Freunde die mich anfeuerten. Beim Schwimmen habe ich darauf geachtet mich nicht hetzen zu lassen und einen Zug nach dem anderen zu tun, egal wie weit es noch war. Ich habe durch die beschlagene Brille eh nichts gesehen aber mein Papa hat mich zur Rampe gelotst.

Das Radfahren ging am besten, weil ich da am meisten geübt habe. Einige Freunde standen mit „Maxi“-Transparenten auf der Seite und feuerten mich an.

Das Laufen am Schluss war sehr hart, aber bei jedem Wendepunkt und auf der Strecke standen Millis und Zuschauer, die mich anfeuerten. Am letzten halben Kilometer hatte ich Magenschmerzen aber da war Andrea die mir zurief, dass das Ziel nicht mehr weit sei. Die letzten Meter sah ich viele jubelnde Zuschauer, biß einmal noch durch, ließ den Papi links liegen und sprintete ins Ziel. Die Glücksgefühle im Ziel waren einfach unbeschreiblich schön und sind nicht in Worte zu fassen.

Bei der Siegerehrung war ich überrascht ganz oben am Podest zu stehen und mir kamen vor Glück die Tränen. Auch die Tage danach trage ich in Gedanken den Pokal und die Finisher-Medaille und denke oft an diesen besonderen Moment. Mit dieser Medaille und der Erinnerung an meine Leistung können mich keine Kinder mehr ärgern.

Am wichtigsten sind viele Freunde, die Dich durch den Wettkampf begleiten und in Momenten des inneren Aufgebens zum Weitermachen motivieren. 

Ich möchte mich bei Milli, Hannes und dem ganzen Team milliSPORTS Youngstars & Heroes bedanken, dass sie mich bei der Vorbereitung und während des Wettkampfes bei jeder möglichen Gelegenheit unterstützt haben. Ohne diesen Support wäre das Finish für mich unmöglich gewesen. Mein Ziel ist das Kraulen zu lernen, damit ich nächstes Mal eine längere Distanz oder schnellere Zeiten schaffen kann.

ALLES IST MÖGLICH!

LIEBE GRÜSSE MAX

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